Mit Schrecken musste ich soeben feststellen, dass bereits wieder eine Woche vergangen ist. Gestern haben wir den Mast noch einmal legen müssen, da die beiden Rollen im Top (ganz oben am Mast) auflagen und nicht rollen konnten. Die beiden Rollen waren schon richtig ausgefranst von der Reibung der Leinen! Die ganzen Fallen (Leinen, die durch den Mast laufen) gingen total schwerfällig. Sp wurde dort oben mit der Stichsäge Platz geschaffen und dann haben wir gleich auch noch alle Fallen ausgetauscht in etwas dünnere Dynemaleinen. Läuft jetzt wie geschmiert und wir wissen jetzt, wie man "alleine" den Mast legt. Natürlich mussten erst einmal die frisch verlegten Leitungen wieder getrennt werden.  Es hat zwar ein wenig gedauert aber soweit hat alles gut geklappt außer, dass zwei Bolzen übrig sind! Wir haben wieder bis abends gearbeitet, sind dann bei Vollmond und Sonnenuntergang wieder in unseren Hafen zurück und sind essen gegangen. Danach bin ich nur noch ins Bett gefallen und das mit den Bolzen regeln wir morgen...

Freitag 16.9.2016

Freitag 11.9.2016

Ich habe die Arbeiten rund ums Boot ein bißchen vernachlässigt zu dokumentieren und das möchte ich nun nachholen. Tobias verlegt morgens im Salon die Kabel, die aus dem Dach ins Salondach hängen. Also Decksbeleuchtung, Dreifarbenlaterne, Ankerlicht und Radar. Da frage ich mich doch jetzt wo ich hier im Salon sitze, warum ich fünf Kabel sehen kann??? Ich muss ja auch nicht alles verstehen. Sobald der Morgentau vom Deck weg ist, geht es an Deck und die vielen kleinen Probleme, mit denen uns der Rigger und der Segelmacher zurückglassen haben, werden behoben. Die Wanten bekommen neue Positionen, alle Fallen müssen ausgewechselt werden! Und hier nur ein kleines Beispiel der Genauigkeit des Segelmachers: Auf Tobias Frage wie viel Meter er fürs Rollreff kaufen soll, kam die Antwort 15 m reicht dicke. Tobias kauft daraufhin 17 m Dynemaleinen, zieht sie wieder durch die Trommel (diese Kleinigkeiten dauern alle etwas länger als 5 Minuten) und erkennt, dass die Leine mindestens 20m Länge haben müsste. Also wieder raus damit und ab zu ebay! Aber ich will euch auch nicht langweilen mit den ganzen Details. Nur noch unsere heutige Entdeckung: Wir mussten wahnsinnig viel Kraft aufwenden um das Großsegel hochzuwinschen oder auch die anderen Fallen hochzuziehen. (Fallen sind die Leinen, die durch den Mast gezogen nach unten "fallen". ) Wir vermuteten, dass sie im Mast vertörnt sein könnten oder dass es einen Reibungspunkt an der Saling gibt. Daraufhin stieg Tobias in den Mast um am Top ein neues Fall einzuziehen und es per Magnet in ein bestimmte Position zu ziehen. Oben angekommen sah er, das die neu erstanden Rollen am Top (die anderen waren unwiederbringlich ins Wasser gefallen) zu groß waren und sich nicht drehen können! Nun steht entweder eine Mastoperation in 15m Höhe an oder wir müssen den Mast noch einmal legen!

Mittwoch 7.9.2016

Unvorstellbar aber der Mast steht. Für weitere Detail lest einfach im Tagebuch September weiter.

Dienstag 30.8.2016

6 Tage sind vergangen, seit meinem letzten Eintrag und man wundert sich. Die Mastfußplatte wird hoffentlich  morgen um 9 Uhr plangeschliffen (Die anderen Bootsbauer, die das machen sollten, sind alle weggeblieben, da es ihnen wohl zu heikel war.) Das Vorschiff wurde von Tobias heute lakiert und er hat einen Plan für die Ruderanschläge! Jetzt wo ich live dabei bin, wundert mich allerdings gar nichts mehr! Ach und das Netz vorne muss noch neu befestigt werden, das hatte ich ganz vergessen. Ein Schritt vor den nächsten - wie Tobias zu sagen pflegt. Wir spielen derweil Kanasta und lassen es uns gutgehen!

Mittwoch 24.8.2016 Anstehende Arbeiten

In den nächsten Tagen werden wir unser Deck mit Antirutsch-Lack lackieren. Die Farben hierfür sind zum größten Teil schon an Bord oder bereits bestellt. Als erstes wird heute aber der Mast ausgespült, damit keine kleinen Metallspäne sich an den Fallen festsetzen und uns bei der Bedienung verletzen können. Das bedeutet, der Mast muss möglichst gut abgedichtet und mit Wasser sorgfältig durchspült werden.  Wenn wir das geschafft haben, wird das Deck abgeklebt. Außerdem muss heute noch die Ausgleichsplatte für den Mastfuß plan geschliffen werden, da sie sich ein wenig wölbt, was fatale Folgen haben würde. Auf den Plan für die nächsten Tage stehen weiterhin:

- Befestigung der schicken Sitzbank

- Ruderanschlag fixieren

- Autopiloten installieren

- Scharniere für die Backskistendeckel anbringen

- Lebensrettungsleine neu befestigen

- Relingsstützen festschrauben

und natürlich nicht zu vergessen: den Mast stellen!

Es ist besser, wenn Tobias das nicht liest, sondern Schritt für Schritt weiterarbeitet. Stress macht keinen Sinn und halbfertig loszusegeln macht noch weniger Sinn. Denn wir wollen ja in erster Linie nicht nur vor dem Winter in den Süden kommen, sondern vor allem ankommen und zwar komplett!

Der Mast

Auf dieser Seite möchte ich euch nach und nach Tuvalu vorstellen. Wir beginnen mit der aktuellen Baustelle, dem Mast. Tobias hat nun bereits die Plastikrohre aufgeschlitzt und im Mast auf den kleinen T-Träger geschoben. Diese Röhre dient als Kabelkanal für das Radargerät, die Dreifarbenlaterne, den Windmesser und die Decksbeleuchtung. Natürlich haben alle Verbraucher unterschiedliche Ausgänge am Mast und die Löcher für die Kabel am Mast und im Kabelkanal müssen übereinstimmen. Gestern hat Tobias nun die ersten Kabel gezogen und alles hat funktionert! Hut ab!

Freitag 19.8.2016

Die Arbeiten am Mast gehen voran. Alle nachbestellten Einzelteile sind eingetroffen und passen sogar! Heute hat Tobias die Mastsprossen angebracht und dabei eine Mastsprosse Neptun geopfert. Das hat zu einer kreativen, anstrengenden, erforlgreichen Suche geführt. Gefunden wurden Schnecken, Muscheln, Würmer und am Ende, mit Hilfe des verlängerterten Bootshaken, tatsächlich auch die Maststufe!